Am Sonntag, den 19. Januar 2013, präsentiert das STADTLICHH Magazin eine außergewöhnliches künstlerisches Ereignis am Hamburger Elbstrand. Hinter „Shouldered Street Light“ steckt Jan Philip Scheibe, der mit seiner Straßenlaterne auf der Schulter verlassene oder unzugängliche Orte mit seiner Laterne zum Leuchten bringt.
Die Fakten
– Termin: Sonntag, 19.01.2014
– Ort: Elbstrand / Treffpunkt Elbtunnelpyramide, Övelgönne, 16:30 Uhr
– Ab 16:30: Einführung zur Performance / Reise / Ort von Jan Philip Scheibe
– Ab 16:45: Performance „shouldered street light Hamburg / Övelgönne 2014“ ca. 50 min, Rundweg ca. 2,4 km
– Anschließend Glühwein, Musik und Gespräche am Elbstrand
– Die Teilnahme an der Performance ist öffentlich und kostenlos
Das Projekt
Seine Reise führte den Künstler bereits durch den Ostseeraum, auf die Bergmaninsel Fårö, nach schwedisch Lappland, und Südfinnland, 2013 machte er Station auf Spiekeroog und im schwedischen Fjällgebiet. Zwischendurch begeht er Orte in seiner Wahlheimat Hamburg. Er beleuchtete die Spitze des Bubendeyufers, wo 2004 die „ENA II“ versank, stellte sich mit der Straßenlaterne in die Ikea-Baugrube in Altona. Am 3. Adventssamstag 2013 stand er während der Blauen Stunde in dem Strom der Einkaufenden in der Mönckebergstraße. Jan Philip Scheibe inspiziert die Orte die er begeht und versucht die begangene Landschaft zu er- und begreifen. Wo immer der Mann mit der Straßenlaterne geht, verortet er sich. „Nur bis zur Laterne!“ sagte seine Mutter ihm früher, wenn er als Kind zum Spielen nach draußen wollte. Die begangenen Orte werden so zur temporären Künstlerheimat. Dörfer werden zu Künstlerdörfern, Landschaften zu Kunstlandschaft. In Erinnerung des Künstlers. In Erinnerung der Betrachter. In den Fotos und auf Video. Die während seiner ausgedehnten Reise entstandenen Fotografien sind in zahlreichen Ausstellungen gezeigt worden. Eine Auswahl dieser beeindruckenden Werke zeigt das STADTLI CHH Magazin in seiner aktuellen Ausgabe, auch der Magazintitel zeigt ein Bild dieser Reihe.Der Ort
War der Elbstrand bei Övelgönne vor 30 Jahren noch ein „Un-Ort“, die Elbe selber ein fast umgekippter Industrieabwasserkanal, so ist der Ort heute in jedem Hamburg-Reiseführer als äußerst besuchenswert vermerkt. Den Status als Geheimtipp hat der Elbstrand schon lange abgelegt und ist im allgemeinen Bewusstsein der Hamburger wieder fest verankert. Nicht nur im Sommer strömt Hamburg wieder an die Elbe. Der Strand und damit die ganze Szenerie mit den Verladekränen am anderen Ufer, den ein- und aus-ziehenden Ozeanriesen bietet eine atemberaubende Hamburg-Kulisse, die in zahllosen Film-, Fernseh-, und Fotoproduktionen genutzt wird. Trotz der Zuschüttung des Mühlenberger Lochs und dem Bau des Airbus-Werks, kann man am Elbstrand immer noch die nicht ganz so nahe Nordsee erahnen und sich für ein paar Stunden Aufenthalt der Weite ganz nah fühlen. Während der Performance „shouldered street light“ werden die letzten noch Vorhandenen „Un-Orte“ begangen und ebenso wie die „medial-ikonsierten“ Blickwinkel mit der geschulterten Straßenlaterne beleuchtet. Damit wird dieser ambivalent magische Ort und die wechselvolle Geschichte ins Zentrum der Betrachtung gerückt. Selbst für Anwohner die jeden Blickwinkel zu jeder Lichtstimmung kennen werden sich neue Betrachtungsweisen ihres Orte entdecken lassen.
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shouldered street light IKEA-Baugrube © Ulrich Mertens
Themen: Intervention Kunst Stadtlichh Veranstaltung
Jemand schrieb
[…] via geschnackvoll | all images © Jan Philip […]